Neues entsteht in Flensburg

Süderhofenden / Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB)

Der Süderhofenden als mehrspurige Hauptverkehrsstraße trennte den zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) wie auch die östliche Altstadt von der Innenstadt. Eine Brücke über den Süderhofenden, die vom Parkdeck eines Kaufhauses beginnend über die Straße führte, war weder gestalterisch noch funktional befriedigend. Die Fußgängerbrücke stellte die Hauptverbindung zur Innenstadt dar, die fußläufige Verbindung über die mehrspurige Hauptverkehrsstraße war unzureichend.

1990 wurde die Umgestaltung der Hofenden in den Rahmenplan aufgenommen, verknüpft mit dem Bau eines neuen, an die Altstadt angelagerten ZOB – um die Verbindung zwischen westlicher und östlicher Altstadt wieder herzustellen. 1992 folgte die Auslobung eines Realisierungswettbewerbs.

Mit dem Bau der Innenstadtentlastungsstraße Ost (Osttangente) sollte der Verkehr reduziert und wieder angemessene Fuß- und Radwege über den Süderhofenden angelegt werden. Der neu gegliederte ZOB wurde auf die Innenstadtseite verlagert und durch einen zusätzlichen Radweg mit Zweirichtungsverkehr, einer Anlieferstraße für die Geschäfte und allseitige, kurze Fußgängerüberwege ergänzt. Der Autoverkehr wurde an den Bahndamm verlagert, Baumreihen und begrünte halbhohe Mauern gliedern nunmehr den Straßenraum und schirmen den ZOB gleichzeitig ab.

Durch die baulichen Maßnahmen konnte der Eingang vom ZOB in die Innenstadt neugestaltet werden. Ein Wasserrad, das in einem Kanal vom Wasser des Mühlenstromes bewegt wird, macht den tief liegenden Mühlenstrom für Passanten sichtbar und bietet in Kombination mit einem Wasserspiel eine Aufenthaltsqualität, die gerne von Kindern und Erwachsenen in den sommerlichen Monaten angenommen wird. Der Neubau des ZOB wirkte sich als Initialzündung auf private Investoren aus. Dem Abbruch des Druckzentrums vom Zeitungsverlag folgte der Neubau eines Multiplexkinos und Hotels. Der nachträglich angefügte Stahl-Glas-Vorbau zur Holmpassage korrespondiert mit dem gläsernen Kinofoyer der gegenüberliegenden Straßenseite und definiert heute das Eingangsportal zur Fußgängerzone über die Nikolaistraße. Diese mit Jugendstilhäusern bebaute Straße aus der Gründerzeit funktioniert zudem als Sichtachse zwischen den Fördehängen.